audiatur et altera pars –
Es soll auch die andere Seite gehört werden

Perspektivenübernahme – Multiperspektivität – Limitationen

Der kognitive Prozess der Perspektivenübernahme stellt ein Kernelement sozialen Handelns dar. Das juristische Motto des „Audiatur et altera pars“, des „Es soll auch die andere Seite gehört werden!“ bezieht sich eben nicht nur auf Musik, sondern auch auf die gesamte Interaktion und Kommunikation mit anderen Menschen, vor allem auch in Unterrichtsprozessen.

Ihre didaktisierte Form als Multiperspektivität ermöglicht Lehrpersonen den Prozess der Perspektivenübernahme und damit soziale, kulturelle, künstlerische, historische und narrative Kompetenz gezielt im Klassenraum zu fördern. Das reiche Angebot an multiperspektivischen Methoden auf musikdidaktische Inhalte zu beziehen, ist eine der Hauptaufgaben konstruktivistischer Musikpädagogik und Forschung.

Limitationen für multiperspektivisches Vorgehen ergeben sich in ethisch-moralischer, philosophischer, legistischer, quellenhistorischer und wissenschaftstheoretischer Hinsicht. Multiperspektivität darf nicht zur Relativierung von gesichertem Wissen, nicht zu einer uferlosen Generierung von Bedeutung und nicht zur Gleichsetzung von Interpretation bzw. Verstehen mit grundsätzlicher Akzeptanz verwendet werden. Das Bewusstsein, „es könnte auch anders sein“ muss daher immer auf einer reflexiven und diskursiven Metaebene angelegt sein.

Vortrag

Wann und Wo: 22.10.2025 - 18:30 - Kleiner Saal

Tickets

Anmeldung erforderlich

Abhaltungsstatus: fix

Kosten: Eintritt frei

Veranstalter: Rektorat | Musikpädagogik

Kontakt: Dünser, Christina; B.A.

Themen: Livestream zusätzlich, Top Events, Vortrag